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Rostocker Innenstadt (Bild: shutterstock / 1take1shot)

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Beratung im Laden, Kauf im Netz

Einer aktuellen Umfrage zufolge gibt jeder Dritte zu, sogenanntes „Showrooming“ zu betreiben – also sich im stationären Handel beraten zu lassen, um das gewünschte Produkt anschließend online zu kaufen.

Laut einer repräsentativen YouGov-Umfrage, über die Der Spiegel berichtet, lässt sich fast jeder dritte Verbraucher in Deutschland zunächst im Geschäft beraten, bevor er den Kauf online abschließt. Dieses Verhalten, auch als „Beratungsklau“ oder „Showrooming“ bezeichnet, erhöht den Druck auf den stationären Einzelhandel.

Besonders betroffen sind preisintensive Segmente wie Unterhaltungselektronik, Mode und zunehmend auch Schmuck und Uhren. Während Kunden die persönliche Beratung und die Möglichkeit, Produkte real zu erleben, schätzen, fließt der Kaufabschluss häufig ins Internet ab, wo Preisvorteile oder Lieferannehmlichkeiten locken.

Für die Juwelier- und Uhrenbranche ergibt sich daraus eine doppelte Herausforderung: Zum einen gilt es, die Beratungsleistung vor Ort wirtschaftlich zu gestalten. Zum anderen eröffnet sich die Chance, sich über exklusive Serviceangebote, persönliche Betreuung, Veranstaltungen im Ladengeschäft oder maßgeschneiderte Leistungen klar von reinen Onlineanbietern abzugrenzen. Experten empfehlen statt eines reinen Preiswettbewerbs eine klare strategische Positionierung.

Schmerzhaft auf der einen Seite, aber eine Chance auf der anderen

„Wenn ich als stationärer Händler viel Geld in die Ladenmiete und in kompetentes Personal investiere, dann ist es natürlich sehr schmerzhaft, wenn die Kunden nur die Beratung abgreifen und dann bei anderen Anbietern online shoppen gehen“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer beim Handelsverband Deutschland (HDE), gegenüber dem Spiegel. Er sieht darin aber andersherum auch eine Chance, wenn Kaufinteressierte sich online informieren oder einen Überlick verschaffen, um dann im Geschäft den finalen Kauf zu tätigen. „Die Kunden entscheiden selbst, wo sie sich informieren und wo sie einkaufen wollen“, wird Genth weiter zitiert. Das Thema bleibt für den innerstädtischen Einzelhandel zentral, vor allem vor dem Hintergrund sinkender Kundenfrequenz und wachsender Onlinekonkurrenz.

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