Im Interview erläutern Katharina Schmitt, CEO von Diavon, und Martin Roscheisen, CEO des Labordiamantproduzenten Diamond Foundry, warum ihr Angebot eine glaubwürdig nachhaltige Alternative zu Minendiamanten ist.

Die US-Verbraucherschutzorganisation FTC wie auch die deutschen Verbände haben vor irreführenden generellen Aussagen bei Labordiamanten hinsichtlich der Nachhaltigkeit gewarnt. Wie bewerten Sie diese Aussage? Wann darf man das Argument gegenüber den Kunden einsetzen?

Martin Roscheisen: Uns ist es sogar ein besonderes Anliegen, dass Nachhaltigkeit nicht unspezifisch behauptet wird. Bei der Thematik zur Nachhaltigkeit geht es in erster Linie um die Verwendung von Energie bei der Produktion. Unsere Produktion ist absolut emissionsfrei, was eine belegbare Tatsache ist, die wir auch mit unabhängigen Parteien, wie den Natural Capital Partners, belegt und durch das Carbon Neutral Zertifikat bestätigt haben.

Katharina Schmitt: Wenn Nachhaltigkeit leichtfertig als Marketingaspekt verwendet wird, weil beispielsweise nur einzelne Teilbereiche der Produktion von Labordiamanten oder auch Minendiamanten umweltfreundlich sind, ist das Greenwashing. Aus diesem Grund ist eine offene Kommunikation und Transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette so wichtig, genauso wie die Verwendung vertrauenswürdiger Zertifizierungen, die dies belegen.

Welche Aspekte der Nachhaltigkeit werden bei den Diamanten der Diamond Foundry erfüllt?

Roscheisen: Bei der Diamond Foundry greifen wir ausschließlich auf erneuerbare Energien zurück. Allein durch die Wasserkraft des Columbia Rivers wird unsere Produktion betrieben. Daher werden absolut keine Emissionen erzeugt. Der Kohlenstoffintensitätsfaktor ist also gleich null. Darüber hinaus kaufen wir für die Kristallisierung unserer Diamanten das Treibhausgas Methan auf, welches für die Atmosphäre 84-mal schädlicher ist als CO2. Das heißt, wir sind nicht nur klimaneutral, sondern im Grunde sogar klimapositiv. Alle Zertifikate und Vergleichszahlen werden auch auf unserer Webseite unter diamondfoundry.com ausführlich beschrieben.

Welche Faktoren sprechen dafür, dass die Labor-Diamanten der Diamond Foundry die nachhaltige Alternative zu Minendiamanten sind?

Roscheisen: Eine Mine ist nie nachhaltig, da die Definition von „sustainable“ ja gerade ist, dass es keine „resource depletion“ gibt. Darüber hinaus wirken die Diamanten der Diamond Foundry nicht nur der Verknappung von Ressourcen entgegen, sondern sind auch im Allgemeinen umweltfreundlicher. Für unsere Labordiamanten verwenden wir gerade einmal ein Zehntel der Energie, die man für den Abbau in einer Mine benötigt. Und die stammt darüber hinaus auch noch aus erneuerbaren Ressourcen.

Schmitt: Im Vergleich zu anderen Labordiamanten werden unsere Manufakturdiamanten nicht nur emissionsfrei, sondern auch unter sozial gerechten Bedingungen weiterverarbeitet. So setzen wir uns gemeinsam mit der Schleiferei in Surat unter anderem für Women Empowerment ein und unterstützen vor Ort die medizinische Versorgung sowie eine ausgewogene Ernährung der über 1200 Mitarbeiter. Wir bringen nicht nur den Diamanten an sich Wertschätzung entgegen, sondern auch den Menschen, die dieses Wunder der Natur zu einem einzigartigen Schmuckstück machen. Der Manufakturdiamant steht für einen ganzheitlich sozial und ökologisch gerechten Diamanten. Damit ist er eine echte nachhaltige Alternative zu Minendiamanten.

An welchen Projekten arbeiten Sie und was sind Ihre Ziele?

Roscheisen: Wir errichten gerade unsere zweite Produktionsstätte mit einer 120-MW-Solaranlage in Spanien. Bis 2025 möchten wir mit der Produktion starten. Zudem bauen wir derzeit auch die Produktion in unserer Gießerei im Bundesstaat Washington weiter aus und haben weitere Standorte für eine Expansion in der Region geplant. Nachhaltigkeit und Respekt vor den Ressourcen der Erde sind Kernmerkmale unseres Geschäfts, deshalb werden wir auch in Zukunft unser Wachstum auf Standorte mit 100 Prozent erneuerbarer Energie konzentrieren.

Schmitt: Wir freuen uns sehr auf das Projekt „Made in Europe“ mit der Diamond Foundry in Spanien. Außerdem wollen wir das Angebot im DACH-Bereich mit dem Manufakturdiamanten weiter ausbauen und planen die erste Lab-Grown-Kollektion für den B2B-Bereich.

Mehr Infos

Katharina Schmitt, CEO Diavon, und Martin Roscheisen, CEO Diamond Foundry

Fakten

• Diavon ist exklusiver Partner des Herstellers Diamond Foundry Inc. und liefert Manufakturdiamanten für den DACH-Bereich.
• Die Diamond Foundry ist durch Innovation sowie den Drang nach einem nachhaltigen Angebot geprägt.
• Das Unternehmen erreichte durch die Nutzung der reinen Wasserkraft als erster Diamantenhersteller eine emissionsfreie Produktion.
• 2017 wurde die Diamond Foundry zum ersten klimaneutral zertifizierten Diamantenproduzenten und ist damit ein Vorreiter der Branche.