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Der Goldpreis folgte weitgehend dem ansteigenden US-Index für ökonomische Unsicherheit (EPU-Index). Deshalb hatten Sicherheitskäufe Anteil am Preisanstieg, so Heraeus in seinem Marktbericht.
Die Drohung von US-Präsident Trump, Zölle auf mexikanische Einfuhren zu erheben, verhalf im Juni dem Goldpreis zu einem Anstieg. Durch die Verknüpfung von Zöllen mit anderen Themenkomplexen als dem Handel hat Trump das Niveau der Unsicherheit nochmals deutlich erhöht. Auch wenn die angedrohten Zölle nach nur einer Woche verworfen wurden, hat der Goldpreis seine Gewinne nicht abgegeben. Trotz des Preisanstiegs ist das gelbe Metall allerdings hinter dem EPU-Index zurückgeblieben. Außerhalb der USA erreichten die Goldpreise Rekordstände oder kamen zumindest nahe an diese heran. In australischen Dollar befindet sich der Preis auf einem Rekordhoch – in südafrikanischem Rand, Yen und indischer Rupie liegt er jeweils 5 Prozent unter seinem Höchststand. Die Kurse in Pfund Sterling und Euro befinden sich 11 bzw. 14 Prozent unter ihren Höchstständen. Die wirtschaftliche Unsicherheit wird wahrscheinlich anhalten. Anleger haben damit weiter gute Gründe, Gold als sicheren Hafen in Betracht zu ziehen. Die Märkte sind nun von einer Zinssenkung durch die Fed bei der nächsten Sitzung im Juli überzeugt – infolgedessen gab der Dollar nach und der Goldpreis stieg auf 1.398 US-Dollar je Feinunze. Damit notierte Gold über seinem 2016 erreichten Hoch bei 1.367 Dollar. Sollte die Fed den Zins im Juli dennoch nicht senken, könnte es rasch zu einer Trendwende hin zu einem stärkeren Dollar kommen, was Gold unter Druck bringen würde betont Heraeus. Der Silberpreis steigt ebenfalls als Ergebnis der Fed-Strategie. Nach der Sitzung der US-Notenbank legte er auf deutlich über 15 US-Dollar pro Feinunze zu. Die spekulativ orientierten Anleger sind sich uneins in ihrer Meinung über Silber. Der Ausblick für den chinesischen Markt für Platinschmuck bleibt getrübt. Der vom Branchenverband „Platinum Guild International“ herausgegebene Rückblick für den Platinschmuckmarkt für das erste Quartal 2019 berichtet von einem starken Einbruch der Platinnachfrage aus der Schmuckindustrie infolge eines weiterhin schwachen Schmuckabsatzes in China. Für dieses Jahr wird ein Rückgang der Nachfrage nach Platinschmuck in Höhe von etwa 10 Prozent prognostiziert – was eine Schrumpfung des chinesischen Marktes um fast die Hälfte auf knapp mehr als 1 Mio. Unzen (31,1 t) seit 2013 bedeuten würde. In Indien und den USA ist der Absatz von Platinschmuck anhaltend stark, aber das Wachstum außerhalb Chinas reicht nicht aus, um ein globales Absatzwachstum zu erzeugen.