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Vergangene Woche stieg der Goldpreis auf mehr als 1.400 US-Dollar je Feinunze an, gab jedoch nach Relativierungen der Zinssenkungserwartungen der Vertreter der US-Notenbank wieder nach.
Der US-Dollar handelt etwas fester, da die Märkte beim Zusammentreffen von US-Präsident Trump mit Chinas Präsident Xi Jinping im Rahmen des G-20-Gipfels auf eine Annährung im Handelskonflikt hoffen, schreibt Heraeus in seinem jüngsten Marktbericht. Nach einem derart schnellen Preisanstieg sind darauffolgende Preiskorrekturen wahrscheinlich – langfristig ist jedoch ein weiterer Anstieg des Kurses zu erwarten glauben die Edelmetallexperten aus Hanau. Der Goldpreis in Indischer Rupie (INR) erreicht ein Rekordniveau, was die Nachfrage zum Erliegen bringt. In Indien notierte er oberhalb von 35.000 INR für 10g (einschließlich Steuern). Indien ist mit einer Nachfrage von 760 Tonnen im letzten Jahr der weltweit zweitgrößte Goldmarkt. Beinahe 80 Prozent der Nachfrage entfielen auf Schmuck, der Rest auf Barren und Münzen. Nachdem im ersten Quartal die Goldnachfrage in Indien um 5 Prozent angezogen hatte, prognostizierte der World Gold Council dieses Jahr eine Goldnachfrage von 750 bis 850 Tonnen. Der hohe Preis hat jedoch Münz- und Schmuckhändlern zufolge die Nachfrage gedämpft. Sollte der Goldpreis auf diesem hohen Niveau bleiben, ist laut Heraeus ein Nachlassen des Verkaufs im dritten Quartal zu erwarten. Der Silberpreis folgt der Aufwärtsbewegung des Goldpreises. Silber holte auf und wurde zwischenzeitlich bei 15,50 US-Dollar pro Feinunze gehandelt, gab jedoch einiges dieser Gewinne anschließend wieder ab. Der Preis hielt sich über der Marke von 15 Dollar, blieb aber in seiner Entwicklung weiterhin hinter dem Goldpreis zurück. Im Gegensatz zu Gold lag Silber nicht im Fokus der großen Fondsgesellschaften. Die größte Gewerkschaft der Platin-Minenarbeiter fordert eine Lohnerhöhung von 48 Prozent. Die Lohnverhandlungen zwischen den Gewerkschaften und den größten, Platin fördernden, Minen Anglo American Platinum, Impala Platinum und Sibanye-Stillwater haben begonnen. Streitpunkt ist die Lohnentwicklung in den nächsten drei Jahren. Die größte Gewerkschaft „Association of Mineworkers and Construction Union“ (AMCU), die 70 Prozent der Arbeiter von Lonmin (das kürzlich von Sibanye-Stillwater erworben wurde) sowie mehrheitlich die Arbeiter von Anglo und Impala vertritt, fordert derzeit über die nächsten drei Jahre einen Anstieg des Mindestlohns um bis zu 48 Prozent. Das Beschäftigungsniveau in der PGM-Bergbauindustrie korreliert stark mit dem Platinpreis. Dieser ist seit 2011 um mehr als 50 Prozent eingebrochen: Von damals mehr als 1.800 auf derzeit etwa 800 US-Dollar für die Feinunze.