Prognose für 2026
Heraeus erwartet Preiskorrektur bei Edelmetallen
Bild: shutterstock / pryzmat
Nach einem historischen Preishoch im Edelmetallsektor kündigt der Edelmetallspezialist Heraeus für das Jahr 2026 eine Phase der Neuausrichtung und Konsolidierung an. Die Rekordwerte bei Gold, Silber und Platingruppenmetallen (PGMs) seien zu schnell gestiegen, eine temporäre Abkühlung gilt den Analysten zufolge daher als wahrscheinlich.
Gold, Silber und Platin
Gold dürfte sich laut Prognose dank anhaltender Zentralbankkäufe, niedriger Realzinsen und geopolitischer Unsicherheiten am stabilsten entwickeln. Der Preis wird zwischen 3.750 und 5.000 US-Dollar pro Unze erwartet. Nach dem Allzeithoch im Oktober 2025 bei 4.382 US-Dollar rechnet Heraeus mit einer vorübergehenden Konsolidierungsphase, bevor ein neuer Aufwärtstrend möglich wird.
Silber zeigte sich zuletzt besonders volatil. Nach dem Hoch von 58,62 US-Dollar im Dezember könnte der Markt zunächst nachjustieren. Die Spanne für 2026 liegt zwischen 43 und 62 US-Dollar pro Unze. Während die Investitionsnachfrage weiterhin stützen dürfte, bremsen Photovoltaik-Kostensenkungen und Industrieanpassungen die Entwicklung.
Bei Platin wird ein weiterhin defizitärer Markt prognostiziert – mit einer Bandbreite von 1.300 bis 1.800 US-Dollar pro Unze. Zwar schwächelt die Nachfrage aus der Automobilindustrie, doch insbesondere Platinschmuck, etwa in China, birgt Aufwärtspotenzial.
Palladium & Co.
Palladium hingegen steht unter Druck. Die Rückgänge im Segment der Verbrennungsmotoren führen zu einem wachsenden Überschuss. Heraeus sieht den Preis 2026 zwischen 950 und 1.500 US-Dollar pro Unze.
Rhodium, traditionell der volatilste PGM, könnte von einem leichten Defizit in einen Überschuss kippen. Erwartet wird ein Rückgang auf 6.000 bis 9.000 US-Dollar pro Unze. Der Markt bleibt durch die Elektrifizierung des Verkehrs weiter unter Druck.
Im Bereich Technologiemetalle zeige sich Ruthenium stabil, schreibt Heraeus in seiner Prognose zur Preisentwicklung der Edelmetalle im kommenden Jahr. Die wachsende Nachfrage aus Rechenzentren und Wasserstofftechnologie könnte den Markt für Ruthenium bei einer prognostizierten Spanne von 600 bis 975 US-Dollar einpendeln.
Iridium, ebenfalls in der Wasserstoffwirtschaft von Bedeutung, profitiert von steigender Nachfrage, jedoch könnte die Angebotsausweitung den Preisauftrieb begrenzen. Erwartet wird eine Preisspanne zwischen 3.800 und 5.150 US-Dollar.
Volatile und gleichzeitig chancenreiche Entwicklung
„Gold bleibt stabil, Palladium unter Druck – und zwischen industrieller Nachfrage und geopolitischer Unsicherheit erwarten wir für das erste Halbjahr 2026 eine volatile, aber chancenreiche Entwicklung“, fasst Henrik Marx, Leiter Edelmetallhandel bei Heraeus, zusammen.
| Edelmetall | Bandbreite per Unze |
| Gold | 3.750 USD – 5.000 USD |
| Silber | 43 USD – 62 USD |
| Platin | 1.300 USD – 1.800 USD |
| Palladium | 950 USD – 1.500 USD |
| Rhodium | 6.000 USD – 9.000 USD |
| Ruthenium | 600 USD – 975 USD |
| Iridium | 3.800 USD – 5.150 USD |
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