Prognose für 2026

Heraeus erwartet Preiskorrektur bei Edelmetallen

Nach starken Anstiegen im Jahr 2025 rechnet Heraeus für 2026 mit einer Konsolidierung der Edelmetallpreise – vor allem bei Gold, Silber und Platin.

08. Dez. 2025 Christian Lücke
Kommentare (0) Link kopieren

Nach einem historischen Preishoch im Edelmetallsektor kündigt der Edelmetallspezialist Heraeus für das Jahr 2026 eine Phase der Neuausrichtung und Konsolidierung an. Die Rekordwerte bei Gold, Silber und Platingruppenmetallen (PGMs) seien zu schnell gestiegen, eine temporäre Abkühlung gilt den Analysten zufolge daher als wahrscheinlich.

Gold, Silber und Platin

Gold dürfte sich laut Prognose dank anhaltender Zentralbankkäufe, niedriger Realzinsen und geopolitischer Unsicherheiten am stabilsten entwickeln. Der Preis wird zwischen 3.750 und 5.000 US-Dollar pro Unze erwartet. Nach dem Allzeithoch im Oktober 2025 bei 4.382 US-Dollar rechnet Heraeus mit einer vorübergehenden Konsolidierungsphase, bevor ein neuer Aufwärtstrend möglich wird.

Silber zeigte sich zuletzt besonders volatil. Nach dem Hoch von 58,62 US-Dollar im Dezember könnte der Markt zunächst nachjustieren. Die Spanne für 2026 liegt zwischen 43 und 62 US-Dollar pro Unze. Während die Investitionsnachfrage weiterhin stützen dürfte, bremsen Photovoltaik-Kostensenkungen und Industrieanpassungen die Entwicklung.

Bei Platin wird ein weiterhin defizitärer Markt prognostiziert – mit einer Bandbreite von 1.300 bis 1.800 US-Dollar pro Unze. Zwar schwächelt die Nachfrage aus der Automobilindustrie, doch insbesondere Platinschmuck, etwa in China, birgt Aufwärtspotenzial.

Palladium & Co.

Palladium hingegen steht unter Druck. Die Rückgänge im Segment der Verbrennungsmotoren führen zu einem wachsenden Überschuss. Heraeus sieht den Preis 2026 zwischen 950 und 1.500 US-Dollar pro Unze.

Rhodium, traditionell der volatilste PGM, könnte von einem leichten Defizit in einen Überschuss kippen. Erwartet wird ein Rückgang auf 6.000 bis 9.000 US-Dollar pro Unze. Der Markt bleibt durch die Elektrifizierung des Verkehrs weiter unter Druck.

Im Bereich Technologiemetalle zeige sich Ruthenium stabil, schreibt Heraeus in seiner Prognose zur Preisentwicklung der Edelmetalle im kommenden Jahr. Die wachsende Nachfrage aus Rechenzentren und Wasserstofftechnologie könnte den Markt für Ruthenium bei einer prognostizierten Spanne von 600 bis 975 US-Dollar einpendeln.

Iridium, ebenfalls in der Wasserstoffwirtschaft von Bedeutung, profitiert von steigender Nachfrage, jedoch könnte die Angebotsausweitung den Preisauftrieb begrenzen. Erwartet wird eine Preisspanne zwischen 3.800 und 5.150 US-Dollar.

Volatile und gleichzeitig chancenreiche Entwicklung

„Gold bleibt stabil, Palladium unter Druck – und zwischen industrieller Nachfrage und geopolitischer Unsicherheit erwarten wir für das erste Halbjahr 2026 eine volatile, aber chancenreiche Entwicklung“, fasst Henrik Marx, Leiter Edelmetallhandel bei Heraeus, zusammen.

EdelmetallBandbreite per Unze
Gold3.750 USD – 5.000 USD
Silber43 USD – 62 USD
Platin1.300 USD – 1.800 USD
Palladium950 USD – 1.500 USD
Rhodium6.000 USD – 9.000 USD
Ruthenium600 USD – 975 USD
Iridium3.800 USD – 5.150 USD
Keine Kommentare

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare zu sehen oder zu verfassen.

Lesen Sie weiter mit

Sie sind noch nicht registriert?

Jetzt GZ+ testen

3 Monate nur 27€ 3€
Danach 9€/Monat


Sie sind Abonnent der GZ?

Jetzt kostenlos registrieren

Für Abonnenten der GZ-
Druckausgabe kostenlos

Sie sind bereits registriert?

Für registrierte Nutzer