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„Mit seiner faszinierenden Industriegeschichte, dem Fokus auf die historische Schmuckherstellung und der Verbindung zu zeitgenössischem Schmuckdesign bewahrt das Industriedenkmal Jakob Bengel die Vergangenheit und blickt zugleich in die Zukunft,“ so die Begründung des Museumsverbands Rheinland-Pfalz.
Um insbesondere die Museumsarbeit kleiner und mittelgroßer Museen landesweit zu würdigen, wird die mit 1000 Euro dotierte Auszeichnung „Museum des Monats“ seit August 2022 vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz vergeben.
Die Preisträger zeichnen sich jeweils durch „gelungene Ausstellungsprojekte zur Orts-, Regional- oder Landesgeschichte, mit innovativen Vermittlungsideen, interessanten digitalen Angeboten, erfolgreichen Partizipationsprojekten, gelungenen Maßnahmen zur Umsetzung der Barrierefreiheit, außergewöhnlichem gesellschaftlichem Engagement, beispielhaften Projekten zum Sammlungserhalt oder zur Sammlungserschließung oder bemerkenswerten Projekten generationenübergreifenden bürgerschaftlichen Engagements“ aus.
Das im Jahr 1873 als Uhrkettenfabrik gegründete Industriedenkmal Jakob Bengel steht heute als lebendiges Museum für die Verbindung von Industrie- und Regionalgeschichte mit zeitgenössischer Schmuckkunst und aktuellen gesellschaftlichen Themen. Alleine das Ausstellungsprogramm „Idar-Oberstein Schmückt sich“ zeigte in bisher 136 Ausstellungen nationale und internationale Schmuckkünstler in den Räumen der Fabrikantenvilla. Dabei steht die Jakob Bengel-Stiftung in stetigem Austausch mit dem in Idar-Oberstein ansässigen Campus Edelstein und Schmuck der Hochschule Trier. Aktuell sind in der Ausstellung „Nioosha Vaezzadeh – Chidimma Omeke“ Arbeiten von zwei Masterabsolventen aus Idar-Oberstein zu sehen. Damit wird ein Bogen geschlagen zwischen der Historie und aktuellen Entwicklungen in der Schmuck- und Kunstszene in Idar-Oberstein.
Gemeinsam mit dem Campus organisiert die Stiftung zudem ein Artist-in-Residence-Programm, das es Künstlern ermöglichst, die historischen Maschinen in der Fabrik sowie die Werkstätten der Hochschule zu nutzen. Auch Studierende sowie Schüler haben im Rahmen von Workshops die Gelegenheit, die Schmuckproduktion im Industriedenkmal selbst praktisch zu erkunden. Das Angebot „Bengel macht Schule“ kombiniert dabei Wissensvermittlung mit kreativem und handwerklichem Arbeiten.
Abgerundet wird das kulturelle Angebot im Industriedenkmal Jakob Bengel durch ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm, welches größtenteils durch den Freundeskreis Jakob Bengel Denkmal e.V. realisiert wird. Dabei stehen soziale und politische Themen im Vordergrund, die einen Bezug zum aktuellen Weltgeschehen aufweisen.