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Das starke Wachstum der Schweizer Uhrenexporte im Juni beschleunigte die Normalisierung der Branche weiter, schreibt der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie Fh. Mit knapp 2 Milliarden Franken übertrafen sie den Basiswert 2019 um 12,5% und stellten eine Steigerung um 71,0% gegenüber dem sehr schwachen Juni 2020 dar.
Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung lag das erste Halbjahr mit dem gleichen Zeitraum in 2019 praktisch gleichauf (-0,5%, bei 10,6 Milliarden Franken). Die wertmäßig wichtigsten Materialgruppen trugen zum Gesamtwachstum bei. Taktgeber sind Uhren aus Stahl und Edelmetallen, die gegenüber Juni 2019 um +15,5% bzw. +13,0% zulegten. Der deutliche Rückgang der Gesamtmengen (-20,6%) ist vor allem auf die Kategorie Sonstige Materialien (-44,0%) und Stahluhren (-15,6%) zurückzuführen. Der Anstieg im Juni wurde angeführt von Uhren über 500 Franken (Exportpreis). Bemerkenswert ist, dass das Wachstum bei Uhren mit einem Wert von über 3000 Franken (+18,1% gegenüber Juni 2019) doppelt so hoch war wie bei Uhren mit einem Preis zwischen 500 und 3000 Franken (+9,8%). Der Exportwert von Uhren unter 500 Franken sank um 13.9%, während die Stückzahl um 30,1% abnahm. Hauptwachstumsträger waren nach wie vor die USA (+35,4%) und China (+93,7%), die fast das Doppelte des Juni 2019 erreichten. Hongkong (+5,2%) verzeichnete nur ein leichtes Plus aufgrund der schwachen Ausgangslage. Die sich zuspitzende Corona-Lage in Japan führte zu einem schwachen zweiten Quartal (-11,0 %). In Europa (+3,1% gegenüber Juni 2019) verzeichnete Italien (+33,6%) einen überraschenden Anstieg, während Frankreich (-15,3%), Deutschland (-11,1%) und Spanien (-17,0%) deutlich unter ihren Ausgangswerten blieben.