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De Beers plant vollständige Rückverfolgbarkeit seiner Diamanten

Bei den jüngsten Sights in Botswana bot De Beers allen seinen Sightholders Diamanten an, deren Ursprünge durch die Pipeline über seine Blockchain-basierte Tracr-Plattform verfolgt werden können.

„Wir bieten seit einiger Zeit rechnungsbasierte Herkunftsinformationen an“, sagt David Prager, Chief Brand Officer von De Beers. „Aber das ist nun ein ganz neue Größenpordnung. Früher gab es Herkunftsangaben, die nicht mit dem einzelnen Diamanten in Verbindung gebracht werden konnten.“ Dieses Programm „beginnt an der Quelle und gibt jedem Diamanten eine eindeutige Tracr-ID“, sagt er. „Wenn die Hersteller diese Diamanten poliert an Einzelhändler verkaufen, kann der Einzelhändler die ID in der Tracr-App nachschlagen und sehen, dass der Diamant von uns stammt.“ De Beers arbeitet seit 2018 an Tracr. Prager sieht diesen Launch als einen großen Schritt: „Wir sehen eine Zukunft, in der Verbraucher darauf bestehen, zu wissen, woher ihre Produkte kommen und welche Rolle sie in der Welt spielen. Dies ist unser erster Schritt, um dies in großem Maßstab bereitzustellen.“ Vorerst wird in den Tracr-Infos nur angegeben, dass der Diamant von De Beers stammt, nicht aus welchem seiner vier Produktionsländer (Namibia, Südafrika, Botswana und Kanada) er stammt. „Ohne zu viel vorwegzunehmen, dies ist erst  der Anfang“, sagt Prager. „Wir sehen, dass sich die Technologie weiterentwickelt, sodass wir mehr Informationen über die Herkunftsländer hinzufügen können.“ Derzeit sind etwa 25 % der neuen Produktion von De Beers auf der Tracr-Plattform gelistet. Die Erfassung ist derzeit auf 1 ct begrenzt. Das langfristige Ziel ist es, die gesamte Produktion von De Beers rückverfolgbar zu machen. „Wir schätzen, dass Tracr heute etwa eine Million einzelne Steine pro Tag auf die Plattform laden kann“, so Prager. „Übergeordnete Ziel ist es, unsere gesamte Produktion auf die Plattform zu laden.“ Dazu gehören auch die kleinsten Steine. Der Bedarf an Rückverfolgbarkeit von Diamanten sei mit der Verhängung von Sanktionen gegen russische Diamanten gestiegen. „Dies ermöglicht es einem Einzelhändler, Vertrauen in das Produkt zu haben, das er kauft, und in das, was er in seinem Geschäft anbietet“, sagt Pager. Das Tracr-System wird mit Kosten verbunden sein, aber sie sollen minimal sein. Während das Tracr-Programm für den Business-to-Business-Einsatz gedacht ist, wird die Technologie den neuen Herkunftskodex von De Beers untermauern, den es für die Verbraucher testet. Ob die Sanktionen gegen den Hauptkonkurrenten Alrosa den Umsatz von De Beers ankurbeln werden? Prager sagt, dass man bereits „an der Kapazitätsgrenze“ produziere. Denn die Nachfrage, insbesondere in den USA, sei weiterhin sehr robust. Daher sind laut Experteneinschätzungen deutliche Preiserhöhungen wahrscheinlich.

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