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Trouble um RJC wegen Alrosa

Der Umgang des Responsible Jewellery Council RJC mit Alrosa sorgt für Unmut. RJC-Exekutivdirektorin Iris Van der Veken ist nun aufgrund der fehlenden Distanzierung der Branchenorganisation zum russischen Diamantkonzern zurückgetreten. Richemont und Pandora haben den RJC verlassen.

Van der Veken, die sich leidenschaftlich für RJC- und Nachhaltigkeitsthemen einsetzt und ein prominentes öffentliches Gesicht des Verbandes ist, wurde 2019 erstmals Geschäftsführerin. Ihr Abgang ist ein deutliches Signal. Pandora und Richemont habe jüngst bekannt gegeben, dass sie die Gruppe als Reaktion auf den Umgang mit der Ukraine-Krise verlassen würden. Es geht dabei um die Frage, ob Alrosa nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine weiterhin RJC-zertifiziert sein darf. Der Diamantenschürfer ist zu einem Drittel im Besitz der russischen Regierung und erhielt erstmals 2017 die RJC-Zertifizierung. Viele Marktakteure haben eine vorübergehende Aussetzung der Zertifizierung von Alrosa gefordert, um die Glaubwürdigkeit des RJC nicht zu gefährden. Der russische Bergbaukonzern wurde Anfang dieses Monats von den Vereinigten Staaten und am vergangenen Freitag auch von Großbritannien sanktioniert. Keine US-amerikanischen britischen Körperschaften dürfen Geschäfte mit Alrosa tätigen, was ein Problem für den in London ansässigen RJC sein dürfte. Der RJC prüfe nach eigenen Angaben derzeit die Mitgliedschaft von Alrosa, könne aber nicht so schnell zu einer schnellen Entscheidung kommen, da der ordnungsgemäße Verfahrensweg eingehalten werden müsse. Anfang dieses Monats gab RJC bekannt, dass Peter Karakchiev, stellvertretender Leiter für internationale Beziehungen bei Alrosa, freiwillig als stellvertretender Vorsitzender zurückgetreten ist. Bislang hat sich die Gruppe nicht zum Status von Alrosa im RJC geäußert. Das Schweigen hat viele in der Branche irritiert. Pandora gab am Mittwoch bekannt, dass es seine 12-jährige Mitgliedschaft im RJC beendet. „Die Entscheidung folgt dem Versäumnis von RJC, die Mitgliedschaften russischer Unternehmen und Zertifizierungen für verantwortungsbewusste Unternehmen auszusetzen und seine Mitglieder zu drängen, das Geschäft mit Russland auszusetzen“, sagte der dänische Charm-Hersteller in einer Erklärung. „Pandora hatte zuvor darum gebeten, dass RJC solche Maßnahmen ergreift.“ Kurz darauf gab die Richemont Gruppe, zu der Cartier, Van Cleef & Arpels und zahlreiche Mode- und Uhrenmarken gehören, seinen Rücktritt aus der Gruppe bekannt. „Richemont und seine Maisons möchten nicht Mitglied einer Branchenorganisation sein, die Unternehmen umfasst, die zur Finanzierung von Konflikten und Kriegen beitragen“, heißt es in einer Erklärung. Zahlreiche Mitglieder und Aktivisten haben bereits ihren Unmut über die Politik des RJC geäußert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will voraussichtlich am heutigen Donnerstag vor dem belgischen Parlament sprechen. Er wird sicherlich das Land dafür kritisieren, dass es weiterhin russische Diamantenimporte zulässt. Der belgische Premierminister Alexander De Croo sagte im Vorfeld, man werde keine Bemühungen der EU blockieren, russische Edelsteine zu verbieten. Das Antwerp World Diamond Centre hingegen sieht nach wie vor einen Bann russischer Diamanten als kontraproduktiv an, da man befürchte, damit würde der Handel nach Dubai verlagert und die in 20 Jahren erarbeitete Transparenz der Herkunft der Steine drohe verloren zu gehen.

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