LEUCHTFEUER

Reinhard Bochem fordert ein Zertifizierungssystem für Luftentkeimung nach dem Vorbild der Gefahrstoffklassen. Damit sendet der Geschäftsführer der Hamburger Scheideanstalt Schiefer & Co. ein Lichtsignal in die Branche und darüber hinaus: „an kleinere Geschäfte aller Branchen, die keinen x-ten Lockdown überleben werden.“

Zuerst einmal, was haben Sie genau vor?
Reinhard Bochem: Ich möchte auf technische Möglichkeiten zur effizienten Infektions-„Verhütung“ hinweisen und ein Zertifizierungssystem für diese Technologien anregen, etwa mit fünf Risikoklassen nach dem Prinzip: je mehr Risiko, desto mehr Technik. Professionelle Atemluftentkeimung über UVC-Licht, Niedervolt-Plasma und HEPA-Filter wirkt nachweislich 99 Prozent effektiv gegen Viren, Bakterien und Sporen in der Raumluft und auf Oberflächen. Weshalb also fördern wir diese Technik nicht offiziell zum Schutz in Verkaufsräumen? Professionelle Luftreinigung wird kaum thematisiert, ist aber günstiger als Rettungsschirme, Novemberhilfen, Januarhilfen et cetera.

Wie sind Sie auf das Thema Luftentkeimung gekommen?
Die Hersteller sind international aufgestellt. Ich kam mir etwas blöd vor, nicht früher davon gehört zu haben, aber im August 2020 schließlich haben wir bei uns in allen Räumen damit begonnen, die Luft zu entkeimen. Das war kinderleicht und ist hocheffizient, aber es gab keine Spatzen, die es von den Dächern gepfiffen hätten. Heute zeigen wir diverse Geräte in unserem Kontor in Hamburg und vermitteln auch Leasing- oder Finanzierungsangebote ab 50 Euro monatlich.

Sie wollen die Technik also bekannter machen.
Genau, und damit den Blick schärfen für mögliche Strategien, wie man die Geschäfte unter Gewährleistung des Gesundheitsschutzes wieder öffnen lassen muss. Professionelle Luftentkeimung ist aus meiner Sicht die Lösung für einen nicht mehr zu verbessernden, umfassenden Schutz für Inhaber, Belegschaft und Kunden. Eine zielführende Langzeitstrategie ist dringend nötig, denn virale Bedrohungen werden nicht mehr aus unserem Leben verschwinden.

Welchen Effekt erhoffen Sie sich?
Aufmerksamkeit für fast wartungsfreie Technik, Mut zur Selbstklassifizierung, klare mediale Eigeninitiative. Es ist doch so, je mehr Betriebe die Technik nutzen, desto größer wird der Markt und umso mehr kann in Europa produziert werden. Die Anschaffungspreise sind moderat, und man kann staatliche Förderung der Präventionstechnik beantragen. Vielleicht übernimmt unsere Branche eine Vorreiterrolle und andere Branchen lassen sich von diesem Leuchtturmprojekt „anblinken“.

In Hamburg haben wir schon Geschäfte motiviert und werden Fragebögen zur Selbstklassifizierung in den Risikoklassen 1 bis 5 erarbeiten. Vielleicht bestätigen zertifizierende Instanzen ihre Kooperation schon in den nächsten Tagen. Tragen wir das einmal entfachte Leuchtfeuer doch weiter.

Schiefer & Co.

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